Schlaganfall: Ursache, Anzeichen & Behandlung | Ratgeber

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Schlaganfall: Kennen Sie Ihre Risikofaktoren?

Ein Schlaganfall (Apoplex oder Hirnschlag) kann den plötzlichen Ausfall von Gehirnfunktionen nach sich ziehen, bei dem unter anderem unvermittelte Lähmungserscheinungen auf der rechten oder linken Körperseite möglich sind.1 Schlaganfälle können zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen oder sogar lebensgefährlich sein. Bei der Entstehung spielt der LDL-Cholesterinspiegel häufig eine wichtige Rolle.2 Doch wie hängt das LDL-Cholesterin damit zusammen und kann man einem Schlaganfall wirklich vorbeugen? Wir klären auf!

Ursachen für einen Schlaganfall

Ein Schlaganfall, auch Apoplex genannt, kann auf eine Hirnblutung (zum Beispiel als Folge eines Unfalls oder eines Tumors) oder auf eine Minderdurchblutung des Gehirns zurückgehen:3
  • Eine Hirnblutung bezeichnet den Vorgang, wenn Blut aus einem verletzten Gefäß im Gehirn austritt und in das umliegende Hirngewebe fließt.
  • Die Ursache für rund 80 Prozent aller Schlaganfälle ist jedoch eine Mangeldurchblutung. In diesem Fall spricht man von einem Hirninfarkt (analog zum Herzinfarkt, bei dem die Blutzufuhr des Herzens unterbrochen oder stark eingeschränkt ist). Werden Gehirnregionen nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, können Nervenzellen absterben.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der deutlich weiter verbreiteten Form des Schlaganfalls, dem Hirninfarkt.

Wie kommt es zu einer Durchblutungsstörung im Gehirn?

Durchblutungsstörungen des Gehirns haben unterschiedliche Hintergründe. Eine wichtige Rolle hierbei spielt unter Umständen das LDL-Cholesterin. Wenn über einen langen Zeitraum zu viel LDL-Cholesterin im Blut zirkuliert, kann es sich unter anderem mit weißen Blutkörperchen verbinden und in die Wände der Blutgefäße einlagern. Die Gefäßwände verdicken und Ablagerungen (Plaques) entstehen. Diese Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose (Atherosklerose) genannt, hindert das Blut daran, zu zirkulieren – sind Gefäße im Gehirn betroffen, ist ein Schlaganfall möglich.4

Ein Arzt erklärt, was  LDL-Cholesterin ist, und hält dafür ein Herz in der Hand.
Was ist Cholesterin?
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die durch das Blut zu unterschiedlichen Organen gelangt und dort wichtige Aufgaben übernimmt. Doch wer zu viel von bestimmten Formen hat, kann gesundheitliche Probleme bekommen.

Cholesterin verständlich erklärt

Ursache für einen Schlaganfall können auch Durchblutungsstörungen sein, die durch einen Blutpfropfen (Thrombus) ausgelöst werden. Wenn sich ein solches Blutgerinnsel von der Gefäßwand löst und mit dem Blutstrom ins Gehirn wandert, kann es dort in kleinen Gefäßen hängen bleiben und diese sogar komplett verschließen.5

Ein Experte klärt auf: Schlaganfall und Cholesterin

Prof. Dr. med. Christian Gerloff ist Experte für Neurologie und steht täglich in engem Kontakt mit Schlaganfall-Patienten. Er erklärt einfach und verständlich aus seinem Berufsalltag, was einen Schlaganfall ausmacht und wie der Zusammenhang zum LDL-Cholesterin zu verstehen ist.
Mit einem Klick zu den Antworten springen:
Eine umfangreichere Version des Interviews mit Antworten zu weiteren Fragen bekommen Sie auch in unserem Podcast: Hören Sie direkt rein oder laden Sie die Audiodatei für einen späteren Zeitpunkt herunter.
Zum Schlaganfall-Podcast

Anzeichen für einen Schlaganfall

Schlaganfälle entstehen – wie das Wort schon sagt – schlagartig. Die Anzeichen dafür können sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, welche Hirnregionen betroffen sind. Charakteristisch sind plötzlich auftretende (akute) Symptome, wie zum Beispiel
  • Sehstörungen,
  • herabhängenden Mundwinkeln,
  • Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen sowie
  • Sprachstörungen.6
Typisch für einen Schlaganfall (Hirnschlag) ist auch, dass diese Ausfallerscheinungen immer nur auf einer Körperseite auftreten, nämlich auf der, für die die angeschlagene Gehirnseite zuständig ist. Ankündigen kann sich dieser durch Warnanzeichen wie Gleichgewichtsstörungen, vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder sehr starke Kopfschmerzen. Bei diesen Anzeichen für einen Hirnschlag muss sofort die Notrufnummer 112 angerufen werden – auch wenn die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder verschwinden! Unter Umständen bringt der Rettungsdienste den Betroffenen direkt in eine Schlaganfall-Spezialstation (Stroke-Unit).7
In unserer Broschüre sind alle wichtigen Infos rund um Schlaganfall Anzeichen auf den Punkt gebracht.
In der Broschüre mehr erfahren

Möglichkeiten der Behandlung bei einem Schlaganfall

Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall! Das heißt: Je schneller ein Patient mit der richtigen Therapie behandelt wird, umso größer sind die Chancen, dass sich Beschwerden wieder vollständig zurückbilden.8 Manchmal bleiben Symptome jedoch ein Leben lang bestehen. Die ersten Stunden entscheiden dabei über das Ausmaß der Schäden im Hirn.9
Der Facharzt des Krankenhauses leitet nach einem Hirnschlag sofort eine entsprechende Behandlung ein. Medikamente sind dabei oft unverzichtbar.
  • Bei der Lyse-Therapie (Lyse steht für Auflösung) verabreicht ein Mediziner Medikamente, die Blutgerinnsel auflösen können, durch eine Infusion. Das Ziel dabei ist, verstopfte Gefäße wieder durchgängig zu machen. Die Behandlung wird auch als Thrombolyse bezeichnet.10
  • Eine andere Maßnahme ist die sogenannte Thrombektomie, die vor allem bei großen Gerinnseln Anwendung findet. Hierbei entfernt der Facharzt das schädliche Gerinnsel im Gehirn durch einen Katheter.10
Schlaganfälle erfordern immer eine langfristige Behandlung. Nach einem Krankenhausaufenthalt werden je nach individuellem Risikoprofil des Erkrankten unterschiedliche Maßnahmen zur Rehabilitation ergriffen. Hierzu zählen unter anderem:11
  • Bewegungspläne und/oder Ergotherapie, um motorischen Störungen vorzubeugen
  • eine medikamentöse Therapie, die zum Beispiel das Blut flüssig halten oder der Fettstoffwechselstörungen entgegenwirken kann, welche häufig auch eine Ursache eines Hirnschlags sind
Verschiedene Medikamente sowie eine ausgewogene Ernährung gehören dazu, um die Cholesterinwerte zu senken und somit einem Schlaganfall vorzubeugen.12
Ein gesunder Lebensstil war auch für Martha Kling nach der Diagnose eines Hirnschlags (Apoplex) wichtig. Was ihr geholfen hat, zurück in den Alltag zu finden, sehen Sie in diesem Video:

Risikofaktoren für einen Schlaganfall

Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Krankheiten im Alter: Mehr als 80 Prozent aller Schlaganfall-Patienten sind älter als 60 Jahre.13
Neben dem Alter gibt es weitere Schlaganfall Risikofaktoren:14
  • hohe Cholesterinwerte
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Bewegungsmangel
  • genetische Einflüsse
Wer einmal einen Schlaganfall hatte, steht danach außerdem unter einem erheblich erhöhten Risiko, ein solches Ereignis erneut zu erleiden: So kommt es ohne vorbeugende Maßnahmen bei jedem Zehnten innerhalb von 12 Monaten zu einem zweiten Hirnschlag.15

Mann macht einen Risikotest, um zu checken, ob bei ihm Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch erhöhtes Cholesterin möglich sind
HERZ-KREISLAUF-RISIKO
Wie hoch das Risiko eines Schlaganfalls infolge eines zu hohen Cholesterinspiegels ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Dieser Risikofragebogen kann Ihnen dabei helfen, Ihr persönliches Risiko einzuschätzen. Wichtig: Besprechen Sie Ihre Antworten unbedingt mit einem Arzt.

Zum Risikofragebogen

Betroffene sollten unbedingt die Ursachen des Hirnschlags ernstnehmen und gemeinsam mit einem Arzt vorbeugende Maßnahmen und Möglichkeiten zur Senkung des Schlanganfallrisikos besprechen.

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  1. Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Schlaganfall: Warnzeichen, Symptome & Erste Hilfe. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hirninfarkt/warnzeichen-symptome-erste-hilfe.html (08.09.2023).
  2. Stiftung Gesundheitswissen: Erhöhte Cholesterinwerte. URL: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erhoehte-cholesterinwerte/folgeerkrankungen . (08.09.2023).
  3. Neurologen und Psychiater im Netz: Ursachen eines Schlaganfalls. URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/schlaganfall/ursachen/ (08.09.2023).
  4. Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Schlaganfall: Was ist das? URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hirninfarkt/was-ist-ein-schlaganfall.html (08.09.2023).
  5. Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Schlaganfall: Ursachen & Risikofaktoren. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hirninfarkt/ursachen-risikofaktoren.html (08.09.2023).
  6. Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Schlaganfall: Warnzeichen, Symptome & Erste Hilfe. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hirninfarkt/warnzeichen-symptome-erste-hilfe.html (08.09.2023).
  7. ebd.
  8. ebd.
  9. Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe: Akutversorgung - Schnelles Handeln rettet Lebensqualität. URL: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/fuer-betroffene/akutbehandlung/akutversorgung/ (08.09.2023).
  10. ebd.
  11. Deutsche Schlaganfall Hilfe: Rehabilitation nach Schlaganfall - Eine Zusammenfassung. URL: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/fuer-betroffene/rehabilitation/das-wichtigste-in-kuerze (08.09.2023).
  12. Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Schlaganfall: Vorsorge & Schutz. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hirninfarkt/vorsorge-schutz.html (08.09.2023).
  13. Neurologische Klinik Falkenstein, Asklepios: Schlaganfall. URL: https://www.asklepios.com/falkenstein/abteilungen/neurologische-fruehrehabilitation/schlaganfall/ (08.09.2023).
  14. Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Schlaganfall: Ursachen & Risikofaktoren. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hirninfarkt/ursachen-risikofaktoren.html (08.09.2023).
  15. Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Schlaganfall: Schlaganfall: Vorsorge & Schutz. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hirninfarkt/vorsorge-schutz.html (08.09.2023).

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