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Welche Cholesterinwerte gibt es?
LDL- und HDL-Cholesterin, Triglyceride oder Gesamtcholesterin – wenn es um die Blutfettwerte geht, kursieren eine Menge Begriffe im Raum. Wir erklären, wodurch sich die einzelnen Formen unterscheiden. Außerdem bekommen Sie einen Überblick der wichtigsten Cholesterinwerte: Ab wann sind sie zu hoch? Kann auch ein zu niedriger Wert problematisch sein?
Cholesterin ist ein essenzieller Baustein der Zellen im menschlichen Körper und Ausgangsstoff für Hormone und Gallensäuren.1 Auch wenn es eine sehr wichtige Rolle spielt, sollten Cholesterinwerte konsequent beobachtet werden.
Das Gesamtcholesterin setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
LDL-Cholesterin
LDL-Cholesterin ist zuständig für den Transport des Lipidmoleküls von der Leber zu den Organen.1 Es kann für einen Großteil der Ablagerungen in den Blutgefäßen verantwortlich sein – und zwar dann, wenn mehr Cholesterin im Blut zirkuliert, als die Körperzellen benötigen.2 Überschüssiges Cholesterin kann entweder in der Leber abgebaut werden oder sich in einem schleichenden Prozess in den Arterienwänden ablagern. Wenn die Blutgefäße derart verändert sind, spricht man von Arteriosklerose (Atherosklerose), die im schlimmsten Fall zu einem kompletten Verschluss des Gefäßes und letztendlich zu einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) führen kann.3
Kurz gesagt: Ein niedriger LDL-Cholesterinwert hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Gefäße.4
Risiko einschätzen: Möglich mit dem Risiko-Test
Neben erhöhten Cholesterinwerten wirken sich auch weitere Risikofaktoren negativ auf das Herz-Kreislauf-System aus. Beantworten Sie gleich 14 Fragen und stellen Sie fest, wie wahrscheinlich gesundheitliche Beschwerden in dem
Bereich bei Ihnen sind.
Das HDL-Cholesterin spielt eine Rolle, wenn Zellen kein Blutfett mehr aufnehmen können. Um den Überschuss abzubauen, muss es zurück zur Leber transportiert werden. Diese Aufgabe übernimmt HDL-Cholesterin.1 Dadurch kann es der Entstehung von Ablagerungen in den Arterien entgegenwirken.6
Kurz gesagt: Ein ausreichend hoher HDL-Wert ist günstig für die Gefäße und die Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Triglyceride
Triglyceride sind auch als Neutralfette bekannt und zählen neben Cholesterin zu den wichtigsten Blutfettwerten. Ein großer Anteil des Fettgewebes besteht aus Triglyceriden – sie sind also hauptsächlich Energiespeicher.7 Überwiegend werden sie über die Nahrung aufgenommen, aber zum Teil auch in der Leber produziert.8 Erhöhte Triglycerid-Werte stellen ein Risiko für einen Herzinfarkt dar.1 Gerade, wenn zusätzlich der HDL-Cholesterinwert zu niedrig ist, zusätzlich erhöhte LDL-Cholesterinwerte oder Typ-2-Diabetes vorliegt.1
Kurz gesagt: Zur Förderung Ihrer Gesundheit sollten Sie einen niedrigen Triglycerid-Wert anstreben.
Cholesterin senken, wie geht das?
Sie fragen sich, was Sie tun können, um Ihre Blutfettwerte niedrig zu halten?
Wie viel Cholesterin benötigt der Körper? Wann ist es zu hoch?
Die Frage, wie hoch die Cholesterinwerte im Körper sein sollen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Verschiedene individuelle Faktoren wie die Lebensumstände oder der gesundheitliche Zustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Für das LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und die Triglyceride gelten jeweils unterschiedliche Referenzwerte. Die Dyslipidämie-Leitlinie (Leitlinie für die Diagnose und Behandlung von Fettstoffwechselstörungen) der europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und der europäischen Gesellschaft für Atherosklerose (EAS) hat Grenzwerte festgelegt, die abhängig vom Gesundheitszustand und der individuellen Risikokonstellation des Betroffenen sind. Folgende gibt es zu beachten:
HDL-Wert: Hier sollten Sie einen Wert von 40 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder 1,03 Millimol pro Liter (mmol/l) nicht unterschreiten.9 Eine ausreichend hohe Menge HDL-Cholesterin kann eine schützende Funktion auf die Gefäße mit sich bringen. 6,10
LDL-Cholesterin: Es gilt für Personen mit niedrigem Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, ein Richtwert von unter 116 mg/dl beziehungsweise 3,0 mmol/l.11 Bei bestimmten Risikofaktoren, zum Beispiel Übergewicht oder vergangenen Herz-Kreislauf-Ereignissen (wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall), ist diese Obergrenze für das LDL-Cholesterin aber noch zu hoch. Dann gilt es, einen Wert von unter 55 mg/dl (oder unter 1,4 mmol/l) und eine mindestens 50-prozentige Senkung des Ausgangswertes anzustreben.
Triglyceride: Ist dieser Wert erhöht, steigt das Herzinfarktrisiko an.1 Aus diesem Grund sollte neben den Cholesterinwerten ebenfalls der Gehalt an Triglyceriden bekannt sein. Empfohlen wird ein Triglyceridwert von unter 150 mg/dl (1,7 mmol/l).1 Als grenzwertig hoch gelten Werte zwischen 150 und 200 mg/dl (2,28 mmol/l) – ein Triglyceridwert zwischen 200 mg/dl und 500 mg/dl (5,7 mmol/l) als hoch.1 Noch höhere Werte fallen definitionsgemäß in die Kategorie sehr hoch.
Auf dem Laborzettel ist gegebenenfalls auch das relative Verhältnis zwischen HDL- und LDL-Cholesterin vermerkt – der sogenannte LDL/HDL-Quotient. Liegen keine sonstigen Risikofaktoren vor, sollte dieser Wert unter 4 liegen.12
Sie wollen mehr über Ihre eigenen Cholesterinwerte wissen? Dann fragen Sie Ihren Arzt und bitten ihn um einen Test. Nachdem das Laborpersonal die Werte ermittelt hat, kann der Spezialist Ihnen weitere hilfreiche Hinweise zur Behandlung geben.
Richtig vorbereitet zum Arzt
Nutzen Sie Ihr Antwort-PDF aus dem Risikofragebogen und unseren Merkzettel mit den wichtigsten Fragen für Ihren nächsten Arztbesuch.
Arztbesuch vorbereiten
Singh, K., & Rohatgi, A. (2018). Examining the paradox of high high-density lipoprotein and elevated cardiovascular risk. Journal of thoracic disease, 10(1), 109.
Mach, F., Baigent, C., Catapano, A. L., Koskinas, K. C., Casula, M., Badimon, L., ... & Graham, I. M. 2019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk The Task Force
for the management of dyslipidaemias of the European Society of Cardiology (ESC) and European Atherosclerosis Society (EAS). European Heart Journal.